Überörtliche und informelle Planung

Baulückenkataster Oranienburg

Gemeinde

Landkreis

Größe des Plangebietes

Verfahrensart

Leistungszeitraum

Stadt Oranienburg

Oberhavel

16.500 ha

Sonstige Städtebauliche Leistungen 

2012 – 2014

„Revitalisierung von Brachflächen, Eindämmung der Zersiedlung, ressourcensparendes Flächenmanagement, Stadt der kurzen Wege“, sind ein Auszug von
Schlagwörtern die im Zusammenhang mit dem Begriff „Stärkung der Innenentwicklung“ immer wieder genannt werden. Um die zunehmende Ausweitung der Siedlungsstruktur in den peripheren Raum einzudämmen, wurde für die Stadt Oranienburg auf der Grundlage des § 200 Abs. 3 BauGB ein Baulandkataster erarbeitet. Die Entwicklung eines Baulandkatasters ist als Planungsinstrument für eine verbesserte Flächenhaushaltspolitik schon lange bekannt. Auf Grund der geringen Erfahrung mit der Erhebung von Flächenpotentialen wird es in Kommunen jedoch selten angewandt. Mit der Erarbeitung des Baulandkatasters für die Stadt Oranienburg soll potentiellen Bauherren, Investoren, betroffenen Bürgern oder Grundstückseigentümern die Möglichkeit gegeben werden, Informationen über ungenutzte oder minder genutzte Baulandpotentiale innerhalb der Stadt zu erhalten.

Mit dem Aufbau des Baulandkatasters ist Oranienburg ein Vorbild für den Umgang eines ressourcensparenden Flächenverbrauchs. Sowohl in historisch
bebauten Gebieten als auch in neueren Baugebieten weist Oranienburg zahlreiche Baulücken auf, die teilweise kurzfristig bebaut werden könnten, da die
Baulücken, seien es brachliegende Flächen oder minder genutzte Grundstücke, sich oftmals in mit technischer und sozialer Infrastruktur erschlossenen Ge-
bieten befinden. Wird allein der wirtschaftliche Aspekt von Baulücken betrachtet, ist eine neue Bebauung oder Nutzungsoptimierung teilweise mit geringeren
Planungs- und Erschließungskosten und einer besseren Auslastung von technischer und sozialer Infrastruktur möglich.

Bei einer Flächenausdehnung von 16.500 ha wurden insgesamt 2.600 Baulücken erhoben. 65 Prozent der Baulücken sind geringfügig bebaut und weisen bauliche Anlagen in Form von Wochenendhäusern, Kleingartenlauben oder Wohnhäusern, dessen Grundfläche 50 qm nicht überschreiten, auf. Etwa ein Viertel
der Baulücken sind unbebaut, werden jedoch derzeit u. a. als Gartenland genutzt. Die restlichen 13 Prozent der Baulücken sind unbebaut und ungenutzt.